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Feuerwehr Neustadt übt im Stadionbad
Auf dem Weg zur Übung: Keine Angst vorm Schwimmen in Einsatzkleidung.
Gerade in den vergangenen Wochen wurde wieder deutlich, dass auch die Wasserrettung ein wichtiges Thema für die Feuerwehr ist, und so begaben wir uns zu einer gemeinsamen Übung mit der DLRG-Ortsgruppe Neustadt ins Stadionbad. Dazu wurde natürlich Einiges an Einsatzkleidung mitgebracht: frisch gewaschene Schutzanzüge, saubere Wathosen, Rettungsanzüge und ein Spineboard. Die DLRG hatte zudem Rettungspuppen dabei.
Nachdem wir uns dann erst ein wenig aufgewärmt haben, in dem wir abwechselnd in Wathosen und Schutzanzügen ins Nichtschwimmerbecken gestiegen waren, sprangen die Mutigeren aber auch einmal vom Startblock oder vom Dreimeterbrett in tiefere Gefilde, um zu spüren, wie es sich denn so anfühlt, wenn man da auf einmal gefordert ist und „in Klamotten“ ins Wasser muss.
Floaten wie im toten Meer? Der Schutzanzug bot mehr Auftrieb, als erwartet.
Natürlich waren wir schon aus hygienischen Gründen ohne Einsatzstiefel ins Becken gestiegen. Überraschenderweise zeigte sich, dass die Schutzkleidung einiges an „Auftrieb“ bot, und man tatsächlich kaum ins Wasser gezogen wurde. Das war natürlich auch ein wenig der „erleichterten Kleiderordnung“ geschuldet: schließlich waren wir ohne Alltagskleidung sondern nur in Badehose bzw. -anzug unter dem Schutzanzug ins Wasser gestiegen.
Die Wathosen waren zwar kleidsam, doch sollte man hier aufpassen, dass sie nicht doch „volllaufen“, denn dann watet es sich nicht mehr so frei. Noch mehr Auftrieb als im Schutzanzug hatte man jedoch im Rettungsanzug, der so dicht war, dass man eher wie ein „Michelin-Männchen“ auf dem Wasser trieb...
Sicher, aber dafür recht „manövrierunfähig“, schwamm es sich im Rettungsanzug.
Nachdem wir dann alle einmal die verschiedenen Kleidungsstücke ausprobiert und deren „Schwimmtauglichkeit“ am eigenen Leib erfahren hatten, kam es aber zum eigentlichen Unterricht, nämlich der Wasserrettung:
Falls vorhanden, kann man sich einen Rettungsring greifen und der zu rettenden Person zuwerfen. Idealerweise mit einem Seil angebunden, sodass man beide ans Ufer ziehen kann. Ansonsten aber auch als „Rettungshilfsmittel“, indem man selbst ins Wasser steigt und den Rettungsring zwischen sich und der zu rettenden Person als Auftriebshilfe einsetzt und diese dann am Ring oder dessen Seil „an Land schleppt“.
Wichtig: Den Rettungsring der zu rettenden Person als Auftriebshilfe zuwerfen.
Als nächstes wurde das Bergen einer zu rettenden Person vom Beckenrand bzw. am Ufer bzw. von einem Steg aus geübt: Man stelle sich mit leicht gegrätschten Beinen an den Rand, beuge sich vor und nehme die gekreuzten Arme der Person in die Hand, wie im Bild. Zum „Schwung holen“ lupft man sie dann zweimal unter, bevor man sie im vollen Schwung herauszieht und dabei um 180° dreht (deswegen die gekreuzten Arme), sodass sie schließlich mit dem Gesäß am Beckenrand zum Sitzen kommt:
Wenn man eine immobile oder verletzte Person über eine Leiter am Beckenrand oder Ufer/Steg an Land bringen möchte, kann dies durch „Aufsitzen“ der Person und langsames Hochsteigen erfolgen. Vom Becken, Ufer oder Steg aus sollte dann eine zweite Person bei der Übernahme helfen, bis die zu rettende Person abgesetzt wurde und gänzlich übergeben werden kann.
Zu Guter letzt wurde uns dann noch gezeigt, wie man verletzte Personen im Wasser mit dem Spineboard rettet, denn gerade wenn man einen erhöhten Beckenrand oder z.B. ein befestigtes Flussufer hat, kann dies sehr schwer sein. Nachdem man es also geschafft hat, die verletzte Person auf das Spineboard gelegt zu bekommen, kann man diese je nach Erforderlichkeit noch mit Gurten fixieren. Dann sollte man mit mehreren, idealerweise 6 Personen versuchen, das Spineboard soweit aus dem Wasser zu heben, dass es von den an Land stehenden Rettungskräften übernommen werden kann, ohne dass die verletze Person wieder hinunterrutscht.
Text/Bilder: Klaus Kurre