Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Neustadt 2023 mit Wahl des Brand- und Katastrophenschutzinspekteurs

Vor dem offiziellen Teil der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Neustadt an der Weinstraße stand die Wahl des Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) an. Nach zehn Jahren endete die Amtszeit von BKI Stefan Klein und eine Neuwahl stand bevor. Stefan Klein kandidiere wieder für das Amt, da er mit „Herzblut“ hinter seiner Feuerwehr steht und diese weiterbringen möchte. Die 216 anwesenden und wahlberechtigten Kameradinnen und Kameraden bestätigten den alten und neuen BKI mit 83,5 % in seinem Amt. Dies ist ein starkes Zeichen und zeigt, dass die Feuerwehr hinter ihrem Brand- und Katastrophenschutzinspekteur steht.

Der oberste Chef der Neustadter Wehr, Oberbürgermeister Marc Weigel, war stolz über das Wahlergebnis. Er bescheinigte dem BKI Stefan Klein eine hochgradige, engagierte und überzeugende Arbeit zum Wohl der Feuerwehr und den Bürgern der Stadt Neustadt an der Weinstraße. Klein hat eine straffe Führung, wo er auch mal aneckt. Er bringt die Themen „ungeschminkt“ auf den Tisch, was auch das ein oder andere Mal für den Oberbürgermeister nicht immer angenehm ist.

Nach der Wahl des neuen und alten BKI eröffnet der stellvertretende BKI Markus Kruppenbacher die offizielle Veranstaltung und hieß den Bürgermeister Stefan Ulrich, die Mitglieder des Stadtrates, die Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher willkommen. Ebenso begrüßte er die BKI`s und Wehrleiter der angrenzenden Kommunen, den Leiter der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen, die Leiterin der Polizeiinspektion Neustadt mit ihrem Sachbearbeiter Einsatz, Vertreter des Technischen Hilfswerk, die Abschnittsleitung Gesundheit (Leitendende Notärzte, Organisatorische Leiter) Vertreter des Kreisverbindungskommando der Bundeswehr und die Medienvertreter.

Der Oberbürgermeister ließ in seiner Ansprache das Jahr der Feuerwehr und die Arbeit der Verwaltung für die Feuerwehr Revue passieren. Es freut ihn, dass die Feuerwehr 329 aktive Mitglieder im Ehrenamt hat, was heutzutage für eine so große Stadt und den Einsätzen nicht selbstverständlich ist. Er verwies auf andere Kommunen und angrenzende Länder, wo dies so nicht mehr selbstverständlich ist. Bis zum heutigen Tage wurde die Feuerwehr Neustadt bereits zu 512 Einsätzen alarmiert. Der Oberbürgermeister bezweifelt aber, ob das wirklich in jedem Fall notwendig war. Er ging auf den Tierrettungseinsatz Ende Oktober ein, wo ein Feldhase auf Abwegen war und in einem Lichtschacht festsitzt. Er appellierte an die Bürger, auch einmal selbst zur Tat zu schreiten, denn mit so einem Einsatzalarm werden die ehrenamtlichen Kräfte von zu Hause oder von ihrer Arbeitsstelle wegholt. Bei den Einsätzen bewältigte die Feuerwehr Neustadt, bis zu heutigem Zeitpunkt, 113 ausgelöste Brandmeldeanlagen oder häuslich aktivierte Rauchwarnmelder, 36 Tierrettungen, 107 Brandeinsätze vom Flächen- über den Gebäude- bis zum Waldbrand, zuletzt im Oktober zwischen der Hellerhütte und der „kleinen Ebene". Dank der rechtzeitigen Entdeckung durch einen Mitarbeiter des städtischen Forstbetriebes konnte großer Schaden verhindert werden. Trotzdem waren die Wehrleute fast sechs Stunden an den Einsatz gebunden. Des Weiteren wurde die Wehr zu 82 Türöffnungen, 26-mal zur Unterstützung des Rettungsdienstes sowie 43 Verkehrsunfällen gerufen, darunter auch sehr schwere. „Was Sie da an Bildern mit nach Hause nehmen müssen, kann ich beim Lesen der Berichte nur erahnen“, so Weigel.

Durch den Stadtrat wurden für das Jahr 2023 fünf Millionen Euro im Haushalt für den Brand- und Katastrophenschutz investiert. Der größte Anteil sind Investitionen für Gebäude wie der Anbau des Gerätehauses in Mußbach, eine zusätzliche Fahrzeughalle für die Hauptfeuerwache sowie der Spatenstich für das neue Gerätehaus im Ortsteil Lachen-Speyerdorf.

Im Frühjahr war das neue Sirenennetz fertiggestellt und konnte beim bundesweiten Warntag am 14.09.2023 erfolgreich getestet werden. Dies ist ein weiterer Bestanteil zum Schutz der Neustadter Bevölkerung, denn mit den neuen Sirenen können auch verschiedene Durchsagen durchgeführt werden.

Für die Erneuerung des Fuhrparkes der Neustadter Wehr wurde einiges auf den Weg gebracht. Unter anderem ein neuer Gerätewagen Messtechnik für den Gefahrstoffzug. Drei Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuge für die Löschzüge Lachen-Speyerdorf, Löschzug Mußbach und den Löschzug Süd. Diese drei neuen Fahrzeuge ersetzten insgesamt drei Tanklöschfahrzeuge, zwei Rüstwagen und ein Tragkraftspritzenfahrzeug.

In der Hauptfeuerwache wird ein Tanklöschfahrzeug durch ein Löschfahrzeug (LF 20 KatS), der Gelenkmast und die Drehleiter ersetzt. Eine weitere Drehleiter ist auf Grund der örtlichen Gegebenheiten für den Löschzug Lachen-Speyerdorf bestellt. Bis auf den Gelenkmast sollen die Fahrzeuge im Laufe des Jahre 2024 ausgeliefert werden. Der Gelenkmast ist für das Jahr 2025 terminiert.

Hierzu stellt die Stadt rund 5,3 Millionen Euro bereit abzüglich des Landeszuschusses von rund 750.000 Euro, wobei bei zwei Fahrzeugen der Zuschuss noch nicht feststeht.

An Einsatzkleidung für Vegetations- und Waldbrände orderte die Stadt 400 Sätze Vegetationsbrandbekleidung, Kostenpunkt 200.000 Euro sowie eine Ersatzbeschaffung der Schlauchpflegeanlage aus dem Jahr 1975 mit 80.000 Euro.

Im Personalbestand steht die Feuerwehr mit 329 Einsatzkräfte gut dar. Dank der guten Jugendfeuerwehr und Bambinifeuerwehr in Lachen-Speyerdorf. Hierzu gab es einen besonderen Dank an die Jugendleiter für ihre vorbildliche Arbeit.

Der neue und alte Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Stefan Kein dankte in seiner Rede für das überzeugende Wahlergebnis und blickte auf die zehn Jahre BKI zurück. Er dankte seinen beiden Stellvertreter allen voran Markus Kruppenbacher, den Kameradinnen und Kameraden der Wehr und der Verwaltung. Die Neustadter Bürger können sich auf ihre Feuerwehr verlassen. Man sieht aber auch „Bürger verlassen sich auf uns wie nie zuvor“ „denn, wenn nicht wir, wer sonst?“ Der „neue“ BKI schaut trotz aller eventuellen kommenden Aufgaben und Anforderungen zuversichtlich in die Zukunft, die Neustadter Feuerwehr sei gut für die Aufgabe aufgestellt.

Und wie es kommen musste, gab es während der Veranstaltung einen Realeinsatz für die Kräfte der Hauptfeuerwache (Auf der Homepage unter https://www.fwnw.de/einsaetze können Sie den Einsatzbericht nachlesen).

Abschließend folgten Ernennungen, Beförderungen und Ehrungen verdienter Kameradinnen und Kameraden für 15-, 25-, 35- und 45-jähriger Zugehörigkeit als aktives Mitglied in der Feuerwehr.

Ein ganz besonderer Dank geht an den Löschzug Mußbach und die Löschgruppe Duttweiler für die vorbildliche Bewirtung der Gäste, der Kameradinnen und Kameraden.

Text u. Fotos:

Medienteam B. Kaiser / C. Litty

Begrüßung zur Jahreshauptversammlung durch den Stellvertretenden BKI Markus Kruppenbacher

 

Übersicht über die anwesenden Gäste

 

Vereidigung des neuen BKI Stefan Klein

 

Rede des Oberbürgermeisteres und Feuerwehrdezernenten Marc Weigel

 

Rede des neuen BKI Stefan Klein

 

Neueinstellungen in die Feuerwehr - Feuerwehranwärterin/er

 

Beförderung zum Brandmeister

 

Beförderung zum Oberbrandmeister

 

Beförderung zum Hauptbrandmeister

 

Auszeichnung mit dem Ehrenzeichen in Bronze für 15 Jahre aktiven Dienst

 

Auszeichnung mit dem Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre aktiven Dienst

 

Auszeichnung mit dem Ehrenzeichen in Gold für 35 Jahre aktiven Dienst

 

Auszeichnung mit dem Ehrenzeichen in Gold für 45 Jahre aktiven Dienst