Verkehrsunfall mit unklarer Lage

Am Dienstagabend (05.09.2023) übte die Stadtmitte 2 (Löschzug 2 und 3) gemeinsam. Normalerweise bildet jeder Löschzug für sich aus. In der jeweiligen Dienstwoche werden alle anfallenden Einsätze zusammen abgearbeitet. Nun war es mal wieder an der Zeit eine gemeinsame Übung durchzuführen. Brandeinsätze wurden schon mehrfach geübt, daher bereitete der Zugführer des Löschzuges zwei eine Hilfeleistungsübung in Form eines Verkehrsunfalles vor. Die Feuerwehr wird zwar öfters zu Verkehrsunfällen alarmiert, doch durch die modernen Sicherheitseinrichtungen in den Fahrzeugen blieb es in den meisten Fällen bei Sachschäden. Unter gewissen Umständen kann ein Verkehrsunfall durchaus komplex sein und von den Einsatzkräften ein breites Spektrum an Fähigkeiten abverlangen.

Das angenommene Szenario war, dass sich zwei Fahrzeugführer mit je einem Beifahrer ein Rennen auf einer schmalen Straße lieferten, von der Fahrbahn abkamen und rund acht Meter den Hang hinunterstürzten. Hierzu bot sich das ehemalige Recyclinggelände in der Brachweilerhofstraße an.

Kurz nach 19:00 Uhr piepsten die Melder für die Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz welches bei der realistisch dargestellten Übung mitmachte.

Beim Eintreffen der Feuerwehr parallel mit dem Deutschen Roten Kreuz war bereits ein Entstehungsbrand an einem der Unfallfahrzeuge zu erkennen. Als erste Maßnahme wurde von den Einsatzkräften ein Zugang über die Böschung mit der Steckleiter geschaffen, sodass der Angriffstrupp unverzüglich zu dem Entstehungsbrand herankam und ablöschte. Gleichzeitig verschaffte sich ein Mitarbeiter des Roten Kreuz ein Bild von den verunfallten und stellte vier sich im Fahrzeug befindliche Personen fest, welche teilweise eingeklemmt waren. Die Fahrzeuginsassen waren mit echten Verletzungen geschminkt. Aufgrund der Verletzten forderte er weitere Rettungsmittel nach. Zu diesem Zeitpunkt flog gerade der Rettungshubschrauber Christoph 5 über die Übungsstelle.

Der örtliche Einsatzleiter teilte den Einsatz in zwei Abschnitte ein. Je ein Abschnitt an den Unfallfahrzeugen zur Einleitung der technischen Rettung und des Brandschutzes. Ein weiterer Abschnitt war die Bereitstellung der benötigen Gerätschaften für die technische Rettung und das zubringen. Über weitere Steckleitern sind die angeforderten Gerätschaften in Schleifkorbtragen abgelassen und die verletzten Personen, nach der Stabilisierung wieder hochgeholt und das Rote Kreuz für weiterführende medizinische Maßnahmen übergeben worden.

Wie im Realeinsatz verschlechterte sich die Situation der Verletzten sodass vom Roten Kreuz eine Crashrettung angeordnet wurde. Drei Personen holte die Feuerwehr über die Seitenscheiben heraus. Ein Fahrer war so schwer eingeklemmt, dass für seine Rettung die komplette linke Fahrzeugseite mit hydraulischem Rettungsgerät herausgespreitzt werden musste.

Übungsziel war die Kommunikation zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr, reibungslose Zusammenarbeit der beiden Abschnitte Rettung und Gerätschaften Bereitstellung, sowie das Arbeiten in Hanglage mit den erforderlichen Sicherungen. Nach eineinhalb Stunden konnte die Übung beendet werden.

Bei der Nachbesprechung zeigten sich alle Führungskräfte von Rotem Kreuz und Feuerwehr sehr zufrieden. In der Anfangsphase der sogenannten Chaosphase gab es leichte Kommunikationsprobleme, welche sich im Laufe der Übung legten. Es war auch kein alltäglicher Unfall auf gerader Straße. Dafür üben wir regelmäßig möglichst realistische Szenarios und bilden aus, um im Ernstfall gut vorbereitet zu sein.

Ein ganz besonderer Dank der Rettungskräfte geht an das Abschleppunternehmen Metz, welche die zwei Unfallfahrzeuge zur Verfügung stellte und auch präparierte. Ein großer Dank an die zwei Mädchen und zwei Jungs der Jugendfeuerwehr, welche die Fahrzeuginsassen mimten, sowie an die Eigenbetriebe Stadtentsorgung für das zur Verfügung stellen des Geländes.