Löschzug Mußbach bildet sich in der Technischen Hilfe weiter

Der erste Samstag im April stand bei den Mitgliedern des Löschzuges Mußbach ganz im Zeichen der Technischen Hilfe. Schwerpunkt des Workshops war die patientenorientierte Rettung aus verunfallten Fahrzeugen. Für dieses Seminar konnte der Brandamtmann Axel Topp von der Firma Plan-B-Rescuetraining gewonnen werden. Herr Topp ist hauptberuflich bei der Berufsfeuerwehr Nürnberg und somit ein Mann aus der Praxis.

Die neuen Sicherheitssysteme in den Fahrzeugen sind für die Benutzer ein Segen und verhindern dadurch auch schwere Verletzungen, aber vor Ort stellen die Systeme die Einsatzkräfte vor eventuelle Schwierigkeiten. Ebenso sind die alternativen Antriebe der Fahrzeuge neue Herausforderungen für die Einsatzkräfte. Diese Themen wurden am Vormittag im Schulungssaal des Gerätehauses in Mußbach ausführlich erörtert. Neben den alternativen Antrieben, Fahrzeugkonstruktion sowie Fahrzeugtechniken ging es auch um das richtige taktische Vorgehen bei einem Verkehrsunfall.

Der große praktische Teil des Workshops fand auf dem Gelände der Eigenbetriebe Stadtentsorgung in der Branchweilerhofstraße statt. Um vor den Wetterkapriolen geschützt zu sein konnte dort eine überdachte Fläche benutzt werden.

Durch die zur Verfügung gestellten „Schrottfahrzeuge“ konnten verschiedene Szenarios wie z.B. Fahrzeug auf dem Dach oder auf der Seite liegend oder ein „normaler“ Auffahrunfall dargestellt werden.

Unter der Leitung von Axel Topp begann der praktische Teil mit der Erkundung des verunfallten Fahrzeuges. Augenmerk war die Antriebstechnik, erkunden nach den verbauten Airbags oder verstärkten eingebauten Fahrzeugbauteilen. Danach ging es darum das verunfallte Fahrzeug korrekt zu sichern und zu stabilisieren. Je nach Lage des Fahrzeugs muss von den Einsatztrupps die richtige Fahrzeugsicherung gewählt und angewendet werden. Danach galt es als innerer Retter die betroffene Person zu betreuen und, soweit ansprechbar, über jede Maßnahme der Feuerwehr zu informieren.

Mit hydraulischen Rettungsgeräten wurden von den Teilnehmern Fahrzeugöffnungen geschaffen, um die verunfallten aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Geübt haben die Teilnehmer das Öffnen eines Kofferraumdeckels mit und ohne hydraulisches Gerät, Entlastungsschnitte durchführen, um z.B. ein Fahrzeugdach zu öffnen oder einen Vorbau mit hydraulischen Zylindern nach vorne zu drücken. Des Weiteren galt es Fahrzeugsäulen zu entfernen, ohne mit den eingebauten Sicherheitseinrichtungen in Konflikt zu geraten.

Damit die „Unfalllage“ realistisch aussah durfte bei jeder Übung ein anders Feuerwehrmitglied den verunfallten mimen. So konnte auch mal ein Feuerwehrmitglied die Erfahrung sammeln, wie es sich anfühlt, wenn bei einem Unfall die Feuerwehr mit hydraulischem Rettungsgerät tätig wird.

Für alle Teilnehmer des Workshops war es ein spannender und sehr lehrreicher Tag. Ausbilder Axel Topp brachte den Lehrstoff locker rüber und zeigte aus seiner Erfahrung welche Möglichkeiten und Tricks es gibt, um solche Szenarios erfolgreich abzuarbeiten.

Einen ganz besonderen Dank geht an die Unterstützer des Workshops:

Dem Förderverein „Freunde der Feuerwehr Mußbach“ für die finanzielle Unterstützung.

An die Firma Schrott- und Metallhandel Meyer für die zur Verfügung gestellten Unfallfahrzeuge.

Der Eigenbetrieb Stadtentsorgung für das Übungsgelände.

Sowie dem Kameraden aus der Kernstadt die die praktische Übung mit dem Rüstwagen und den darin befindlichen technischen Geräten unterstützten.

 

Text: Medienteam Feuerwehr Neustadt

Bilder: Löschzug Mußbach