Jährliche Belastungsübung der Atemschutzgeräteträger

Dass von Feuerwehrleuten eine gewisse körperliche Fitness abverlangt wird, ist den meisten Menschen bekannt. Die Wenigsten wissen jedoch, dass ausgebildete Atemschutzgeräteträger in der Feuerwehr mindestens einen jährlichen Einsatz mit dem Umluft unabhängigen Pressluftatmer sowie die regelmäßige Teilnahme an einer sogenannten Belastungsübung nachweisen müssen, um im Einsatz als Atemschutzgeräteträger eingesetzt werden zu können.

Unter normalen Bedingungen wird dieser Nachweis von den Neustadter Kameradinnen und Kameraden auf der genormten Übungsstrecke der Feuerwehr Landau erbracht. Da diese aktuell jedoch pandemiebedingt geschlossen ist mussten viele Feuerwehren im Umkreis selbst kreativ werden und eine eigene Belastungsübung für ihre Atemschutzgeräteträger entwerfen. Auf Basis, der von der ADD herausgegebenen Richtlinien wurde, das Konzept für Neustadt von den Kameraden Sebastian Köllisch (Löschzug 1), Christoph Schwarztrauber (Löschzug Mußbach), Ronny Kullmer und Robin Leier (beide Löschzug Süd) erarbeitet.

Nach enger Abstimmung mit der Wehrleitung und den Sicherheits- und Hygieneverantwortlichen konnten dann an den vergangenen Mai Wochenenden knapp 120 Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Neustadt ihre jährliche Atemschutz Belastungsübung in der Neustadter Hauptfeuerwache absolvieren und stellten so, trotz der anhaltender Corona-Pandemie, ihre körperliche Einsatztauglichkeit unter Beweis.

Jede Kleingruppe, bestehend aus zehn Feuerwehrleuten, startete mit einem Corona-Schnelltest in die Übung. Nachdem die negativen Testergebnisse für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorlagen, konnten diese durch die Ausbilder in den aus sieben Stationen bestehenden Parcours eingewiesen werden. In Zweiertrupps starteten die Feuerwehrmänner und -frauen dann mit den auf 300 Bar gefüllten Druckluftflaschen in die Belastungsstrecke.

Die Übung begann mit einem zügigen Lauf um die Wache auf den an der zweiten Station dann eine 50 Meter lange Distanz mit zwei jeweils 10 Kilo schweren Schaummittelkanistern folgte. An der dritten Station ging es für die aus zwei Personen bestehenden Trupps dann hoch hinaus, denn es galt das fünfte Stockwerk des Schlauchturms zu erklimmen. Mit der nächsten Aufgabe wurde dann die Kraft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefordert: Ein 30 Meter langer und mit Wasser gefüllter Schlauch musste gleich zweimal auf seiner kompletten Länge ausgezogen werden. Im Anschluss ging es dann im zügigen Tempo durch den Hof, denn zum Erreichen der geforderten körperlichen Leistung musste eine Strecke von 250 Metern zurückgelegt werden. An der letzten Station forderten die Ausbilder mit einer einsatznahen Aufgabe dann noch einmal die letzten Kräfte der Feuerwehrmänner und -frauen heraus. Ein 80 Kilogramm schwerer Dummie musste in kriechender Position 10 Meter weit gezogen werden.

Trotz der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Sport- und Übungsbeschränkungen konnten alle Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Neustadt ihre Fitness erfolgreich unter Beweis stellen und sind nun für ein weiteres Jahr im Einsatz als solche einsetzbar.

 

Bilder: F. Kluge und Medienteam Feuerwehr Neustadt