Einsatzübung mit ernstem Hintergrund

Der Klimawandel bereitet nicht nur den Landwirten und Waldbauern zu Sorgen, sondern auch mittlerweile den Feuerwehren. Starkregen, Überschwemmungen und Unwetter kommen im immer öfters und fordern Feuerwehren die bisher von solchen Unwetterereignissen verschont oder glimpflich davonkamen.

Durch die immer länger anhaltende Trockenzeit steigt auch die Waldbrandgefahr. Im größten Zusammenhängendem Waldgebiet am Haardtrand kam es, zum Glück, nicht zu größeren Bränden. Alles waren bisher kleinere Feuerstellen die rechtzeitig entdeckt und durch die Feuerwehr zügig abgelöscht werden konnte.

Trotzdem machten die Feuerwehren sich frühzeitig Gedanken, um einen etwaigen größeren Waldbrand zu beherrschen. Problematisch ist immer genügend Löschwasser an der Brandstelle zu haben. Um dies zu Testen führte die Feuerwehr Neustadt am Dienstagabend eine Waldbrandübung auf dem Hambacher Schloß durch. Angenommen war ein Brand im Außenbereich des Schloßes, welcher auf den angrenzenden Wald überzugreifen drohte.

Vom Parkplatz unterhalb der Sehenswürdigkeit verlegten die Einsatzkräfte zwei Förderleitungen, von je 240 Meter, per Hand und dem Schlauchwagen in den Innenhof des Schloßes. Von hieraus soll das Löschwasser von den Tanklöschfahrzeugen weiter zu den angenommenen Brandstellen gefördert werden. Wegen der Höhendifferenz baute die Feuerwehr zwei Verstärkerpumpen in die Förderstrecke. Da das von der Feuerwehr mitgeführte Löschwasser, von 7.000 Liter schnell zur Neige ging, kamen zwei Lohnunternehmer in das Übungsszenario. Ein Lohnunternehmer stellte in einem Silo-Auflieger 28.000 Liter und ein weiterer Unternehmer drei Anhänger Vakuumfässer mit insgesamt 40.000 Liter Löschwasser zur Verfügung. Die beiden Unternehmer unterstützten die Feuerwehr bei der Übung kostenlos.

Die Einsatzkräfte testeten die Löschwasserübergabe von den Fremdfahrzeugen ins Feuerwehrsystem. Des Weiteren bildete die Feuerwehr drei Einsatzabschnitte. Ein Abschnitt war für die Wasserentnahme und Förderung, ein zweiter Abschnitt für die Brandbekämpfung auf dem Vorplatz des Schloßgeländes und ein dritter Abschnitt für die Brandbekämpfung im Wald zuständig. Die komplette Koordination des Übungsszenarios lief über den neuen Einsatzleitwagen (ELW 2). Hier konnte der Einsatzleiter die Lage am Bildschirm einsehen.

Begleitet wurde die Übung durch zwei Übungsbeobachter. Aus der Übung konnten viele neue Erkenntnisse gezogen werden, die in das bereits bestehende Waldbrandkonzept ergänzt oder eingearbeitet werden müssen. Bei so einer großen Einsatzstelle war dies auch für die Maschinisten der Löschfahrzeuge sehr lehrreich, da bei einer Wasserförderung über eine längere Wegstrecke eine gute Kommunikation sehr wichtig ist.

An der Übung nahmen 65 Feuerwehreinsatzkräfte mit insgesamt 14 Einsatzfahrzeugen teil. Diese waren vom Löschzug Süd, Löschzug 1 aus der Hauptfeuerwache, dem Versorgungszug, die Facheinheit Information und Kommunikation sowie das Medienteam.

Ein ganz besonderer Dank gilt den landwirtschaftlichen Lohnunternehmern, die bei der Waldbrandübung teilnahmen. Auch für sie war es etwas Neues, das so in Neustadt noch nicht getestet wurde.