Brand in der Stiftskirche

Am Dienstagabend (02.07.2019) kurz nach 19 Uhr herrschte auf dem Marktplatz große Aufregung und Ungewissheit bei den dort befindlichen Besuchern. In Höhe der Uhr drang leichter Qualm aus dem Kirchenturm. Nach wenigen Minuten trafen auch schon die erst alarmierten Kräfte der Feuerwehr an der Stiftskirche ein. Dies war der Auftakt einer Brandübung im Glockenturm. Das angenommene Szenario war, dass es bei Wartungsarbeiten an der elektronischen Glockenanlage zu einem Schwelbrand kam. Durch die Qualmentwicklung konnte der Techniker den Rückzugsweg nicht mehr finden. Es gelang Ihm aber noch einen Notruf abzusetzen. Der Angriffstrupp ging unter Atemschutz in den Glockenturm zur Menschenrettung und Brandbekämpfung über das enge Treppenhaus vor.

Parallel legte der Schlauchtrupp die Schlauchleitung bis zur Rauchgrenze unterhalb des Glockenstuhls. Im ersten Moment stellte die Feuerwehr die Wasserversorgung durch ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) und ein Tanklöschfahrzeug (TLF) sicher. Zusätzlich, zu den eingeleiteten Maßnahmen des Einsatzleiters, wurde die Drehleiter auf der Seite des Marktplatzes in Stellung gebracht. Damit könnte eine mögliche Brandausbreitung nach außen bekämpft werden. Um für die Einspeisung des Hubrettungsfahrzeuges genügend Löschwasser zur Verfügung zu haben, sorgte der Wassertrupp für eine Wasserversorgung aus einem nahegelegenen Unterflurhydranten.

Vor der Brandstelle im Glockenturm auf zirka 31 Meter Höhe fand der Angriffstrupp den Techniker, dargestellt durch den Pfarrer Beckmann, vor. Dieser war zwar ansprechbar, konnte jedoch durch eine Verletzung am Bein schlecht laufen und hatte Probleme mit der Atmung. Da eine Personenrettung aufgrund der baulichen Gegebenheiten über die Drehleiter nicht möglich war, musste der Trupp den Verletzten durch das enge Treppenhaus Stück für Stück heruntertragen. Dabei war es wichtig, dass der Trupp sehr viel miteinander kommunizierte und die Rettungsmaßnahmen mit dem Verletzten abstimmte. Auf einer rauchfreien Zwischenebene übergab der Angriffstrupp die verletzte Person an den Sicherungstrupp. Dieser brachte die Person dann weiter nach unten zum bereitstehenden Rettungsdienst. Der Angriffstrupp ging erneut Turm aufwärts, um den Schwelbrand zu bekämpfen. Dieser wurde während der Brandbekämpfung durch einen weiteren Trupp abgelöst.

Die Einsatzübung, welche vom Löschzug II mit vier Einsatzfahrzeugen und 25 Einsatzkräften durchgeführt wurde, dauerte zirka eine Stunde und konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Begleitet wurde die Übung durch das Medienteam der Feuerwehr Neustadt an der Weinstraße.

Der Pressesprecher Bernd Kaiser führte nach dem Übungsabschluss mit dem Hausherrn Pfarrer Beckmann ein kurzes Interview. Dieser war von der Arbeit der Feuerwehr begeistert. Er fühlte sich während der Rettung, durch das enge Treppenhaus, von dem Angriffstrupp sehr gut betreut und war sehr erstaunt über die Kommunikation des Trupps. Wir hoffen alle, dass so was nur ein Übungsszenario bleibt und daraus kein Realeinsatz wird.