Der 24h-Tag den die Jugendfeuerwehren Neustadt-Süd und Neustadt-Ost, Abteilung Geinsheim, am 06.06. und 07.06.2015 durchführten, war ein voller Erfolg. Beginn war samstags um 9 Uhr im Gerätehaus Neustadt-Süd. Die 19 Jugendlichen wurden gleich zu Beginn in zwei Gruppen aufgeteilt, eine war zuständig für technische Hilfe und die andere war zuständig für Brandeinsätze. Wie bei einer richtigen Berufsfeuerwehr wurden auch innerhalb der Gruppen die einzelnen Funktionen auf den Feuerwehrautos eingeteilt. Somit wusste jeder Jugendlicher welche Aufgabe er bei einem Einsatz inne hat. Zur Verfügung standen den Jugendlichen richtige Feuerwehrautos und auch eine Drehleiter, welche während der kompletten Zeit zur Verfügung stand.

 

Der erste Einsatz lies auch nicht lange auf sich warten. Kurz nach der Einweisung musste die erste Gruppe zu einer eingeklemmten Person ausrücken, welche unter einem schweren Tank lag. Die Jugendlichen mussten sich überlegen wie sie die Person aus ihrer misslichen Lage befreien könnten. Hierbei stand Ihnen der Rüstwagen I zur Verfügung. Mit Hilfe der Hebekissen konnte der Tank etwas angehoben und durch Kanthölzer unterbaut werden. Kurz nach der Alarmierung der Gruppe eins musste auch schon die zweite Gruppe zu einem Fahrzeugbrand ausrücken. Hierbei wurde angenommen dass ein Fahrzeug in Vollbrand stand. Die Jugendlichen bereiteten zwar einen Schaumangriff vor, löschten dann aber den angenommenen Fahrzeugbrand letztendlich mittels normaler C-Rohre. Nach dem Abarbeiten beider Einsätze fuhren die beiden Gruppen wieder zurück ins Gerätehaus und trafen sich zu einer kleinen Nachbesprechung. Kaum hatten sich alle Kräfte wieder bei der Einsatzzentrale, welche speziell für den 24h-Tag im Gerätehaus aufgebaut wurde, einsatzbereit gemeldet, musste die eine Gruppe schon wieder zum nächsten Einsatz ausrücken. Ein Flächenbrand im Klausental stand an. Am Klausentalweiher wurde eine Wasserentnahmestelle eingerichtet. Bei der Erkundung durch den Gruppenführer, fiel dieser so unglücklich hin, dass er nicht mehr selbstständig aufstehen konnte. Da alle Nachwuchskräfte für den Flächenbrand gebunden waren, musste die zweite Gruppe alarmiert werden. Diese kümmerte sich dann um die Rettung des verunfallten Gruppenführers, welcher von einem Betreuer gespielt wurde. Auch diese Einsätze wurden ohne Probleme von den Jugendlichen gelöst. Zum Glück war der Unfall nur gespielt und alle konnten wieder unversehrt ins Gerätehaus einrücken. Die beiden Gruppen wurden neu eingeteilt, damit die Jugendlichen etwas Abwechslung haben und auch auf den verschiedenen Fahrzeugen in unterschiedlichen Funktionen tätig sein konnten.

Mittlerweile war es bereits Mittagessenszeit. Aber wie im realen Leben einer Feuerwehreinsatzkraft wurde das Mittagessen jäh gestört. Eine Gruppe musste zum nächsten Einsatz ausrücken. Die nicht alarmierte Gruppe konnte sich nur kurz über die Unterbrechung der ersten Gruppe freuen, da sie kurze Zeit später auch ausrücken musste. Beide Einsätze konnten innerhalb kürzester Zeit abgearbeitet werden. Gruppe eins hatte einen Fehlalarm der Brandmeldeanlage auf dem Hambacher Schloß und Gruppe zwei musste zu einer Wurstrettung an der grünen Insel ausrücken. Das Mittagessen konnte anschließend ohne weitere Unterbrechungen fortgeführt werden und die Gruppen wurden neu eingeteilt. Nach der kurzen Verschnaufpause hieß es für beide Gruppen wieder Ausrücken zum nächsten Einsatz. Dieses Mal stand für Gruppe eins ein Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person auf dem Programm. Für diesen Einsatz konnten die Betreuer ein richtiges Fahrzeug organisieren, an dem mit Rettungsschere und Spreizer gearbeitet werden konnte. Bei der Handhabung der schweren Rettungsgeräte unterstützten die Betreuer die Jugendlichen. Die andere Gruppe musste erneut zu einem Flächenbrand ausrücken. Dieses Mal wurde jedoch ein richtiges Feuer angezündet. Das Feuer wurde von Kameraden des Löschzug-Süd entfacht und mit dem Tanklöschfahrzeug der Brandschutz sichergestellt. Aufgrund der enormen Temperaturen, entschieden sich die Betreuer dazu einen größeren Einsatz für beide Gruppen ausfallen zu lassen. Anstelle des Einsatzes konnten sich alle Beteiligten bei einer Wasserschlacht abkühlen.

Nachdem alle wieder trocken waren, wurden die Gruppen erneut neu verteilt. Überlandhilfe, das war das Schlagwort für den nächsten Einsatz beider Gruppen. Ein Brand in der Grundschule in Geinsheim stand auf dem Plan. Vor Ort gingen zwei Trupps zur Personenrettung in das vernebelte Gebäude. Die Drehleiter wurde im Innenhof so positioniert, dass Sie von oben herab auf das brennende Gebäudeteil spritzen konnte. Die anderen Trupps bauten von der Straße aus eine Wasserversorgung auf und bildeten mit der Drehleiter zusammen eine Riegelstellung. Nachdem die beiden Personen aus dem Gebäude gerettet werden konnten und das Feuer aus war, war der Einsatz beendet. Die anwesenden Eltern waren von der Vorführung und der Leistung ihrer Sprösslinge begeistert. Dies teilten sie den Betreuern auch beim anschließenden Abendessen mit. Nach dem Abendessen und einer Pause hieß es dann wieder „Einsatz für Gruppe eins,  Brand, Diedesfelder Weg“. Die Nachwuchskräfte sowie die Betreuer der Gruppe eins, verließen daraufhin das gemütliche Beisammensein und fuhren die Einsatzstelle an. Die zweite Gruppe musste nur wenige Minuten danach auch wieder abrücken zu einer Leckage an einem Tank in einem Geinsheimer Betrieb. Beide Einsätze wurden innerhalb kürzester Zeit abgearbeitet.

Nachdem alle wieder im Gerätehaus eintrafen wurden die Gruppen ein letztes Mal neu eingeteilt. Nun wurde das Nachtlager hergerichtet und in gemütlicher Runde der Tag Revue passiert. Natürlich waren die Jugendlichen hoch motiviert auch zu später Stunde noch einen Einsatz anfahren zu müssen. Dies wurde natürlich auch prompt umgesetzt. Kurz vor Mitternacht mussten alle Einsatzkräfte noch zu einer Personensuche ausrücken. Nach einer Feier kam es zu einer Verpuffung und drei Personen flohen panikartig in verschiedene Richtungen. Nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte wurden fünf Suchtrupps gebildet, welche verschiedene Suchquadrate abarbeiten mussten um die Personen zu finden. Beaufsichtigt wurde jeder Trupp von einem Betreuer. Auch dieser Einsatz wurde bravourös von den Jugendlichen bewältigt. Nun hieß es aber für die gesamte Truppe Nachtruhe. Den Ausklang des 24h-Tages bildeten die letzten beiden Einsätze beider Gruppen. Die älteren Jugendlichen mussten in den frühen Morgenstunden einen Hund, dargestellt durch ein Stofftier, aus einem Kanal retten. Die jüngeren Jugendlichen durften etwas länger schlafen und mussten morgens einen Keller mit Hilfe einer Tauchpumpe leerpumpen. In dem Keller wurden mehrere mit Wasser befüllte Regentonnen gestellt. Nachdem der letzte Einsatz beendet war, durften sich alle auf das Frühstück freuen. Zu guter Letzt wurde noch das Gerätehaus wieder auf Vordermann gebracht. 

 

Durch das positive Feedback der Jugendlichen wurden die Betreuer und Organisatoren des 24h-Tages vollauf mit ihrer zeitintensiven Vorbereitung bestätigt. Die Vorbereitung begann bereits über 6 Monate vorher. Hauptverantwortlich für die Organisation und die akribische Ausarbeitung der einzelnen Einsätze, sowie die Einteilung der Jugendlichen für die einzelnen Schichten, war der Betreuer der Jugendfeuerwehr Neustadt-Süd Ronny Kullmer. An vielen Abenden arbeitete er die Einsätze so detailliert aus, dass jeder Betreuer genau wusste was alle Beteiligten für Aufgaben zu tun haben. Unterstützt bei der Ausarbeitung wurde Ronny Kullmer von den Jugendwarten Stefan Stahl ( Jugendfeuerwehr Neustadt-Süd) und Tobias Sattler (Jugendfeuerwehr Neustadt-Ost, Abteilung Geinsheim). Dank der Unterstützung vieler Helferinnen und Helfer rund um den Tag verteilt, konnte der 24h-Tag so ein riesiger Erfolg werden.

 

Der nächste 24-Stunden Berufsfeuerwehrtag für die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr kommt bestimmt wieder.