Einsatzübung Ausrücke-Bereich Neustadt-Ost
am 02.05.2015 im Seniorenheim Haardtblick in Lachen-Speyerdorf

Am Samstag, dem 02.05.2015 wurde der Ausrücke-Bereich Neustadt-Ost (bestehend aus dem Löschzug Lachen-Speyerdorf und den Löschgruppen Duttweiler und Geinsheim), sowie laut Alarmplan zusätzlich ein Löschzug aus der Stadtmitte durch einen BMA-Alarm in das Seniorenheim Haardtblick alarmiert.

Die ersten Einsatzkräfte wurden beim Eintreffen von der Heimleiterin in Empfang genommen und darüber informiert, dass sich die Rauchentwicklung, welche die Brandmeldeanlage auslöste, im
2. Obergeschoss im Trakt Süd-West befindet.

Der Gruppenführer erkundete gemeinsam mit dem Melder die Lage im Gebäude und auf dem Gelände drum herum. Schnell stand fest, dass es tatsächlich im 2. Obergeschoss zum Ausbruch eines Feuers gekommen ist. Laut dem Feuerwehrplan ist der Brand im Bereich des Pflege- und Reinigungsraumes ausgebrochen. Die Brandschutztüren haben sich automatisch geschlossen.So wurde eine Rauchausbreitung in die anderen Gebäudeteile verhindert. Der Einsatzleiter schickte gleichzeitig 2 Trupps unter PA zur Erkundung in den betroffenen Bereich und um unmittelbar mit der Brandbekämpfung zu beginnen.

Von Außen wurden zwei Personen im 2. Obergeschoss auf ihren Balkons gesichtet, die sich bei den Einsatzkräften durch Winken und Rufen sehr gut bemerkbar machten. Beide wurden zunächst von Feuerwehrleuten betreut und anschließend gerettet.

Insgesamt befanden sich neun Personen in dem Gebäudetrakt. Drei von ihnen waren bettlegerisch, drei weitere saßen im Rollstuhl und die übrigen drei waren selbständig gehfähig.

Die Rettung der betroffenen Senioren, die von Angestellten gemimt wurden, stellte sich als eine große Herausforderung dar. Menschen im Alter von 90 Jahren zu retten erfordert so einiges. Die Einsatzlage drängt zur Schnelligkeit beim Handeln aber ältere Menschen brauchen etwas mehr Zeit um zu verstehen, was gerade um sie herum geschieht. Deshalb bedarf es auch viel Einfühlungsvermögen, Kraft und Ausdauer, sie in der Kürze der Zeit schonend zu retten. Eine Rettung über die Drehleiter oder mittels Steckleiter ist in solchen Fällen nicht möglich, sie muss durch reine Muskelkraft über das Treppenhaus erfolgen. Dafür wurden verschiedene Möglichkeiten ausprobiert, zum Beispiel die Menschenrettung mittels Krankentrage oder Rettungstuch. Alle neun Personen konnten innerhalb von ca. 30 Minuten in Sicherheit gebracht werden. Am eingerichteten Versorgungsraum in ausreichender Entfernung zum Gebäude wurden die Patienten durch das SEG Sanität erfasst und durch die SEG Betreuung versorgt.

Wir möchten uns hiermit bei allen Verantwortlichen des Seniorenheimes Haardtblick für die Möglichkeit bedanken, während des normalen Betriebsablaufes üben zu können.

Für interessierte Einsatzkräfte fand im Anschluss an die Übung noch ein kurzer Rundgang durch das Heim statt. So erhielten sie einen Einblick über Räume, Personal und Bewohner.

Text und Bilder: A. Luipold