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Nach dem Brand im Feuerwehrstützpunkt Neustadt-Süd
Wie geht’s weiter…
Am Sonntag, den 21.07.2024 ereignete sich das tragische Ereignis. Um 09:44 Uhr wurde der Löschzug Süd zu einem “Fahrzeugbrand groß“ in den Diedesfelder Weg alarmiert. Bereits auf der Alarmdepesche stand die Meldung, dass ein Auto der Feuerwehr brennt. Dies konnte allerdings noch keiner der alarmierten Einsatzkräfte glauben. Die Einsatzkräfte machten sich auf den Weg in ihr eigenes Gerätehaus und konnten die Rauchsäule bereits von weitem sehen. Bei einigen kamen die Gedanken auf, ob es ein Lieferantenfahrzeug von dem benachbarten Einkaufsmarkt ist oder ein LKW von der Landstraße. Als man jedoch in den Diedesfelder Weg eingebogen ist, konnten man es nicht fassen. Es handelte sich um das Tanklöschfahrzeug (TLF), „unser TLF stand im Brand“.
Den ersten Einsatzkräften vor Ort fehlten die Worte, sie konnten dem Feuer nur zuschauen, da eines der wichtigsten Fahrzeuge im Ausrückebereich Neustadt-Süd das ganze Gerätehaus in Beschlag genommen hatte. Die komplette Fahrzeughalle war verraucht und konnte ohne Atemschutz nicht begangen werden. Die Einsatzkleidung und Fahrzeuge waren in diesem Moment für uns nicht erreichbar. Natürlich machten wir uns in diesem Moment Gedanken, wie wir das Feuer nun bekämpfen können. Wir kamen jedoch zu dem tragischen Entschluss, dass wir nur auf die nachalarmierten Kräfte aus der Innenstadt warten können.
Nachdem die Brandbekämpfung abgeschlossen war, kam erst das ganze Ausmaß zu Gesicht. Die komplette Fahrzeughalle und Ihr gesamtes Inventar waren verrußt, verbrannt, verschmolzen und von dem giftigen Brandrauch kontaminiert. Bereits während des laufenden Einsatzes wurde klar, dass der Löschzug Süd eine Übergangsunterkunft für Einsatzfahrzeuge bzw. Unterkunft benötigt.
Alle zogen gemeinsam an einem Strang, Stadtspitze, Gebäudemanagement, Wehrleitung, Abteilung Brand- und Katastrophenschutz, um den Löschzug Süd weiterhin einsatzfähig zu halten und den Schutz für den Bürger sicherzustellen. Dazu wurde ein Ersatzlöschfahrzeug aus der Hauptfeuerwache organisiert. Ein Kamerad des Löschzugs Süd bot eine Halle als Übergangsunterkunft für die noch übrigen Fahrzeuge an. Des Weiteren wurde ein Großteil der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) die sich im Gerätehaus befand, beschädigt. Da die Reserve PSA nicht für einen ganzen Löschzug auszustatten ausreicht bekam die Feuerwehr Unterstützung von der Feuerwehr Haßloch und der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen mit Ersatzeinsatzkleidung. Nachdem bereits ein Großteil der Kammeraden mit Reserve PSA ausgestattet war, bezogen wir die Winzerhalle im Hambacher Wingert und richteten uns temporär ein. Unsere PSA lagerten wir in Kartons, um so im Einsatzfall geordnet und ohne Chaos das richtige zu finden.
Zu unserem Glück wurde unser zukünftiges Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 10 (HLF 10) bereits von der Firma Walser, aus Österreich abgeholt und stand für letzte Prüfungen und Inventarisierung in der Hauptfeuerwache. Nachdem die anstehenden Aufgaben von der Feuerwehr-Werkstatt erledigt waren, wurden unsere Maschinisten zügig an dem neuen Fahrzeug unterwiesen. Erst nachdem unsere Maschinisten an dem Fahrzeug die wichtigsten technischen Einrichtungen, wie z.B. Pumpe und Aggregat kennengelernt haben, durfte das Fahrzeug in Dienst genommen werden. Die Einweisungen waren nach gut einer Woche erledigt, und das Löschfahrzeug aus der Innenstadt wurde gegen unser HLF 10 getauscht.
Zusätzlich haben wir momentan als Einsatzfahrzeuge noch unseren Mannschaftstransportwagen (MTW), welche beim Brandereignis vor der Fahrzeughalle stand und unbeschädigt blieb, sowie ein Kommandowagen aus der Hauptfeuerwache.
Die Ermittlungen der Kripo und Versicherung waren nach gut anderthalb Wochen abgeschlossen und wir konnten mit dem Ausräumen des Gerätehauses beginnen. Die stark verschmutzen Bereiche betraten wir nur mit Schutzanzügen, um uns vor dem Ruß zu schützen. Da festgestellt wurde, dass das komplette Gerätehaus saniert werden muss, mussten wir alle Räume ausräumen und das Material in abschließbare Container einlagern. Nach nicht einmal einer Woche hatten wir das Gerätehaus komplett ausgeräumt und eine Fachfirma für Brandschadensanierung konnte beginnen.
Da davon ausgegangen werden kann, dass die Sanierung mindestens bis Ende 2025 dauern wird, wurde ein Angebot für eine provisorische Fahrzeughalle eingeholt. In voraussichtlich sechs Wochen wird eine Leichtbauhalle, auf dem Parkplatz neben dem Gerätehaus aufgebaut und dient dann als Übergangsfahrzeughalle.
Nach dem Stellen der Halle berichten wir weiter...