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Großübung Dekontamination
Am 27. Juli 2024 fand in Neustadt eine groß angelegte Dekontaminationsübung statt, bei der verschiedene Einheiten der Feuerwehr Neustadt, die Schnelleinsatzgruppe (SEG), das Gesundheitsamt Neustadt/Bad Dürkheim und das Marienkrankenhaus Hetzelstift eng zusammenarbeiteten. Die Übung zielte darauf ab, die Einsatzbereitschaft und Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen im Falle einer Gefahrstoffkontamination einzuüben und zu verbessern.
Neben den direkt beteiligten Einsatzkräften fanden sich zur Übung auch Beobachter und Beobachterinnen aus verschiedenen Fachbereichen ein, darunter Dr. Carla Bernius, die Leiterin der Zentralen Notaufnahme des Marienkrankenhauses Hetzelstift Neustadt, sowie Vertreter des Gesundheitsamtes Neustadt/Bad Dürkheim und des Veterinäramtes. Zu den Gästen zählten der Leiter des Gesundheitsamtes Landau und die Leiterin des Gesundheitsamtes Rhein-Hunsrück. Auch der Organisatorische Leiter Rettungsdienst (ORGL) Jörg Wagner, der Zugführer der SEG Nicolas Klein, die Abteilung 140 Brand- und Katastrophenschutz, vertreten durch Axel Behle und Jörg Julier, sowie der Stellvertretende Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Markus Kruppenbacher als Übungsleiter waren anwesend.
Beteiligt waren unter anderem die Facheinheiten Information und Kommunikation (IuK), der Gefahrstoffzug (GSZ) zur Dekontamination und Freimessung der Personen und der Versorgungszug zur Dekontamination und Versorgung der Personen. Auch die Löschgruppen Königsbach und Duttweiler waren zur Unterstützung in die Übung eingebunden. Insgesamt nahmen etwa 50 Personen an der Übung teil.
Die Aufbau- und Vorbereitungsarbeiten begannen am Morgen bereits gegen 08:00 Uhr. Dabei wurden die Mimen eingewiesen und die Dekontaminationsstrecke inklusive diverser Zelte und Messgeräte aufgebaut und vorbereitet. Um 10:15 Uhr begrüßte Übungsleiter Markus Kruppenbacher die Teilnehmer/-innen und Beobachter/-innen und führte in das Szenario ein. Die Übung startete um 10:30 Uhr mit dem Zugang des CSA-Trupps zur medizinischen Einrichtung, in der die kontaminierten Personen sich aufhielten.
Das Szenario der Übung sah vor, dass sich drei Personen vorsätzlich mit einer radioaktiven Chemikalie kontaminiert und dann zur Behandlung in eine medizinische Einrichtung begeben hatten. Die eingesetzten Kräfte der Feuerwehr waren dafür verantwortlich, die betroffenen Personen auf Strahlungsrückstände zu kontrollieren, die Dekontamination durchzuführen und sie anschließend zur weiteren Versorgung an den Rettungsdienst zu übergeben.
Die Aufgabenstellung während der Übung war klar definiert: Der Trupp unter Chemikalienschutzanzug (CSA rot) holte die kontaminierten Personen aus dem Gebäude und führte zunächst eine Grobdekontamination durch, bei der größere Verunreinigungen abgewaschen wurden.
Anschließend wurden die Personen zum Kontaminationsnachweisplatz gebracht und mit der Nachweissonde auf Strahlung überprüft. Weitere Messungen erfolgten mit Filmdosimetern und Plakettendokumentationen, um die vorhandene Strahlendosis zu ermitteln.
Nach dem Nachweis der Kontamination und der Dokumentation der betroffenen Körperstellen wurden die Personen durch Personal des Gefahrstoffzuges, das mit leichtem Chemikalienschutzanzug und Filtermaske ausgestattet war, entkleidet und so von kontaminierter Kleidung befreit.
Dann wurden die Patienten im Duschzelt des Versorgungszuges gereinigt. Frische Kleidung stand im Ankleidezelt bereit, wo die Personen auch dem Rettungsdienst zur weiteren Versorgung übergeben wurden.
Schließlich wurde das GSZ-Personal, das Kontakt mit den kontaminierten Personen hatte und Proben aus den kontaminierten Räumlichkeiten genommen hatte, ebenfalls dekontaminiert.
Diese Übung war ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Einsatzbereitschaft und der Zusammenarbeit der beteiligten Einheiten im Falle eines realen radiologischen Notfalls. Die Koordination und Durchführung der Dekontaminationsmaßnahmen wurden erfolgreich getestet und bieten wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Einsätze.
Die Feuerwehr Neustadt dankt allen Teilnehmern und Beobachtern für ihr Engagement und die erfolgreiche Durchführung dieser wichtigen Übung.
Text: Julia Böckmann, Bilder: Medienteam