Überlandhilfe

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Einsatzort Details

Mayschoß
Datum 15.07.2021
Alarmierungszeit 14:30 Uhr
Einsatzende 16:28 Uhr
Einsatzdauer 24 Tag(e) 1 Std. 58 Min.
Alarmierungsart Funkmeldeempfänger
eingesetzte Kräfte

Feuerwehr Neustadt
Technische Hilfe

Einsatzbericht

Die dramatischen Bilder aus dem Norden von Rheinland-Pfalz erreichten auch die Wehren in der Vorderpfalz. Am Donnerstagmorgen (15.07.2021) trafen sich alle Brand- und Katastrophenschutzinspekteure der Vorderpfalz zu einer Lagebesprechung in der Intrigierten Leitstelle in Ludwigshafen, um die Situation in der Eifel zu besprechen und Einsatztechnische Maßnahmen einzuleiten. Nach der Besprechung plante die Neustadter Wehr die verfügbaren Gerätschaften, Einsatzfahrzeuge und Personal für die Überlandhilfe. Zeitgleich zu der Überlandhilfe muss der Brandschutz für die Neustadter Bevölkerung gewährleistet sein. Kurz vor 14:30 Uhr machten sich 40 Einsatzkräfte mit sieben Einsatzfahrzeugen incl. einem Materialanhänger und Bootsanhänger auf den Weg zur Sammelstelle in Emmelshausen. Mit dabei ist auch der Versorgungszug mit zwei Fahrzeugen und sechs Kräfte der Schnelleinsatzgruppe des Katastrophenschutzes. Von dem Sammelpunkt aus werden die Kräfte von der örtlichen Technischen Einsatzleitung zu den jeweiligen Einsatzorten beordert. Oberbürgermeister Marc Weigel und die Wehrleitung verabschiedeten die Einsatzkräfte auf den, womöglich 72 Stunden andauernden Einsatz. Der Einsatz wird landesweit von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier koordiniert. Mit den Neustadter Kräften sind weitere Wehren aus dem Rheinpfalz Kreis, Speyer, usw. auf dem Weg in den Norden von Rheinland-Pfalz.

Die Einsatzkräfte sind am Donnerstagabend auf dem Sammelplatz in Emmelshausen eingetroffen und stehen hier zum Abruf bereit, mit weiteren zahlreichen Einsatzkräften der Blaulichtfamilie. Die Truppe des Versorgungszuges ist mit den Dekon-P und dem GW-Logistik in den Bereich Trier Saarburg geschickt worden. Hier wurde geholfen die Trinkwasserversorgung sicher zu stellen.

Die Hauptmannschaft wurde von dem Bereitstellungsraum Emmelshausen in einen weiten Bereitschaftsraum nach Esch geschickt. Vom Bereitstellungsraum in Esch ging es kurze Zeit später, zusammen mit den Kräften von Speyer, Ludwigshafen, Frankenthal und des Rhein-Pfalz-Kreises sowie des Deutschen Roten Kreuz Stadtverband Neustadt in das, im Talkessel liegende Weindorf Mayschoß. Das Dorf ist von der Außenwelt abgeschnitten und die Infrastruktur dort ist völlig zusammengebrochen. Um in das Dorf zu gelangen, musste nach der Erkundung, ein Waldweg provisorisch angelegt werden. Hier unterstützte die Hilfsorganisationen eine Baufirma mit schwerem Gerät. Bis zu diesem Zeitpunkt war die örtliche Löschgruppe auf sich allein gestellt. Die Versorgung der Bevölkerung lief über Hubschrauber.

Die Hilfskräfte stellten den Brandschutz im Ort und am Landeplatz der Hubschrauber sicher. Gegen Freitagabend (16.07.2021) ist die Mannschaft des Versorgungszuges wieder zu der Hauptgruppe gefahren. Das Personal des Dekon-P baute eine Hygienestation für die Hilfskräfte und der Bevölkerung auf. Parallel räumten die Hilfskräfte, zur Unterbindung von Seuchen, verdorbene Lebensmittel aus einer Metzgerei und Lebensmittelgeschäften heraus. Diese wurden dann der korrekten Entsorgung zugeführt.

Ebenfalls machte sich am Freitag weitere Unterstützung der Schnelleinsatzgruppe Betreuung, sowie zwei Unimogs und ein fahrbares Stromaggregat auf den Weg von Neustadt zu unseren Kräften in der Eifel. Die technische Einsatzleitung hat am Abend in Neustadt weitere Planungen für die kommenden Tage vorgenommen.

Mit den Unimogs fuhren die Kräfte den angefallenen Sperrmüll ab, unterstützten die Bevölkerung bei der Räumung der Häuser. Des Weiteren sind die Hilfskräfte damit beschäftigt, die Straßen etwas befahrbar zu bekommen.

Am Sonntagmorgen machten sich weitere Kräfte der Neustadter Wehr auf den Weg in die Eifel, um unsere dortigen Einsatzkräfte abzulösen. Diese sind dort weitere 72 Stunden im Einsatz. Weiterhin bleibt in Neustadt und seinen Weindörfern der Schutz der Bevölkerung durch die Feuerwehr und die Blaulichtfamilie gewährleistet.

Nach über 12 Stunden Arbeit zusammen mit der Deutschen Telekom konnte wieder ein Sendemast in Betrieb gehen. Ebenfalls konnte einige Zeit später auch der Sendemast von Vodafone wieder in Betrieb genommen werden.

In der örtlichen Kirche errichtete man ein Notlager für die gespendeten Lebensmittel, um diese zu lagern.

Die Örtliche Feuerwehr konnte nur ihr Einsatzfahrzeug retten, die Unterkunft riss das Wasser mit. Von Seiten der Neustadter Feuerwehr spendete man Einsatzkleidung für die Kameraden.

Die Bürger von Mayschoß sind dankbar für die Hilfe, die die Hilfskräfte leisten.

Ein weiterer Wechsel der Hilfskräfte erfolgt am Mittwoch (21.07.2021) und somit ist die dritte Mannschaft unterwegs nach Mayschoß, um die dortigen Kameradinnen und Kameraden abzulösen.

In den kommenden Tagen werden die Hilfskräfte weiter die Bürger unterstützen, um die Hinterlassenschaften des Unwetters zu beseitigen.

 

sonstige Informationen

Einsatzbilder