Service & Infos
1. Übung der neuen SEG in Lachen-Speyerdorf
Nachdem bereits in der vergangenen Woche ein erste Informationsveranstaltung zum Aufbau einer neuen, städtischen Schnelleinsatzgruppe (SEG) im Feuerwehrgerätehaus in Lachen-Speyerdorf abgehalten wurde, erschienen zur heutigen 1. Übung gut 30 interessierte Mitbürgerinnen und -bürger, um einerseits vertiefende Informationen zur Struktur der SEG und insbesondere den verschiedenen Modulen der Einsatzgruppe zu erhalten, andererseits aber auch, um sich gegenseitig ein wenig kennenzulernen und den Abend dann in Einzelgesprächen und in lockerer Atmosphäre ausklingen zu lassen.
Auch diesmal ließ es sich der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) Stefan Klein nicht nehmen mit einigen Vertreten der Feuerwehr anwesend zu sein, als Thomas Nett den Abend mit einer kleinen Vorstellungsrunde eröffnete, in der sich zuerst die verschiedenen Vertreter der Blaulichtorganisationen vorstellten, dann aber auch die Teilnehmer/-innen gebeten wurden sich mit ein paar Worten zu präsentieren. Überraschend dabei sicherlich, dass nicht nur Vertreter des Gesundheitswesens und der Rettungsorganisationen dem Ruf der Stadt gefolgt waren, sondern auch viele interessierte Bürgerinnen und Bürger aus dem näheren Umland, Schülerinnen und Schüler und Auszubildende gar, und Menschen die fest im Berufsleben stehen wie Verwaltungsmitarbeiter, Friseure, Verkäuferinnen, kaufmännische Angestellte, ein Koch, eine Bankerin (i.R.), ein gelernter Schlosser und Installateur, ein Psychotherapeut, Erzieherinnen, ITler usw. usf. – also eigentlich aus dem gesamten nur vorstellbaren Berufsspektrum, was, wie von den verschiedenen Organisatorischen Leitern im Katastrophenschutz mehrfach betont wurde, umso besser ist, weil man für die verschiedenen Einsätze eben auch Menschen aus allen Bereichen, Lebenslagen und Altersgruppen benötigt, da gerade bei länger andauernden Schadenlagen oftmals die Versorgung und Betreuung von Einsatzkräften und Schadensopfern in den Vordergrund rückt und eben ganz andere Qualifikationen erfordert. Natürlich erwartet auch niemand, dass man in dem Bereich hilft und unterstützt, in dem man arbeitet. Manche finden ihre wahre Berufung erst im Laufe der Jahre und blühen mit ihren neuen Aufgaben regelrecht auf. Die SEG braucht genau diese Vielfalt der Berufsbilder und Erfahrungshorizonte, um wirksam funktionieren zu können.
Allen gemeinsam scheint dabei aber eines zu sein: es handelt sich ausnahmslos um Menschen, die sowieso schon genug mit Ihren Berufen, ihrer Familie oder anderweitigem Engagement zu tun haben, die aber trotzdem interessiert sind, an dieser neuen Sache, der Schnelleinsatzgruppe der Stadt Neustadt mitwirken zu können, Ihrer Stadt und Ihren Mitmenschen zu helfen. Nicht wenige waren durch ihre Kinder motiviert worden, die bereits in den Jugendabteilungen der verschiedenen Organisationen engagiert sind. Auch so herum kann es manchmal passieren. Was für eine schöne Stimmung in Zeiten wie diesen!
Nach dieser etwa 40 Minuten dauernden Vorstellungsrunde gab es nun eine der wenigen PowerPoint-Folien zu sehen, wie sie eben manchmal sein müssen, weil sich mit einem Bild mehr erklären lässt als mit tausend Worten:
Quelle: Foliensatz der SEG Neustadt.
Wie man erkennen kann, gliedert sich die schnelle Einsatzgruppe in 4 Module, die sich wiederum auf sechs Aufgabenbereiche verteilen lassen. Hier wird die Notwendigkeit der unterschiedlichen Qualifikationen sofort klar und erfordert keine weitere Erläuterung. Trotzdem muss gesagt werden, dass die Mitarbeit in der SEG natürlich einer gewissen Ausbildung bedarf, da wir uns eben mit Situationen konfrontiert sehen können, die ein wohlkoordiniertes Handeln erfordern. So wird jeder Teilnehmer an einer Funkausbildung teilnehmen, oder eben – in Abhängigkeit von der jeweiligen Funktion – auch an fachlichen Weiterbildungen. Über die regelmäßigen Übungsabende werden viele Themen aus dem Bereich Katastrophenschutz und Grundtätigkeiten in den unterschiedlichen Schnelleinsatzgruppen vermittelt. Je nach Interessenlage werden dann sukzessive die unterschiedlichen Fachausbildungen als Kurse ergänzend angeboten.
Was nun den Fuhrpark der SEG betrifft, so lassen sich die oben dargestellten Module auf die folgenden Fahrzeuge verteilen:
Quelle: https://www.hik-rlp.de/
Einige dieser Fahrzeuge gibt es bereits in der aktuellen SEG, zwei Fahrzeuge werden übergangsweise von der Feuerwehr gestellt und die fehlenden müssen kurzfristig neu beschafft werden. Die Unterbringung erfolgt an verschiedenen Standorten: der Feuerwache in Lachen-Speyerdorf aber auch bei anderen Feuerwehren im Stadtgebiet. Langfristig, so Stefan Klein, wurde für 2029 der Bau eines übergreifenden Brand- und Katastrophenschutzzentrums am AVG-Kreisel vereinbart.
Als gegen 21 Uhr die Diskussionsrunde eröffnet wurde, kam als erstes die Frage, wie es nun eigentlich losgehen würde. Die Antwort ist einfach: Bevor wir anfangen können gemeinsam zu üben, gibt es zunächst für alle eine allgemeine Tauglichkeitsuntersuchung und dann die Unterzeichnung der Verpflichtungserklärung. Letztere hat zwei Funktionen: Zum einen muss jeder oder jedem Einzelnen klar sein, dass die SEG eine wichtige Hilfsorganisation und kein Freizeitverein ist. Außerdem aber muss natürlich der rechtliche Rahmen gesichert, also z.B. ein entsprechender Versicherungsschutz gewährleistet werden. Auch ist dies wichtig, weil man eben nur dann die Bedingung erfüllt, für seine Einsätze auch von der Arbeit freigestellt zu werden, wobei Arbeitgeber bei Fehlzeiten durch Ausbildung natürlich Lohnersatzzahlungen erhalten.
Obwohl der offizielle Teil dieses Abends bereits um 21.30 Uhr endete, blieben viele Interessierte noch länger, um sich auszutauschen oder einfach auch schon einmal besser kennenzulernen, denn schließlich wird man ja in Zukunft vielleicht öfter miteinander zu tun haben.
Klaus Kurre, Medienteam