Brand eines Hallenbereichs mit zwei vermissten Personen bei Reis Flaschengroßhandel GmbH im Altenschemel in Lachen-Speyerdorf

Dies war das diesjährige Alarmstichwort der „Neustadt-Ost-Übung“ am Abend des 19.06.2017.

Nachdem die FEZ Neustadt an der Weinstraße alarmierte, erreichte ca. 7 Minuten später der Löschzug Lachen-Speyerdorf das Übungsobjekt. Zuerst wurde die Erkundung vorgenommen und der angetroffene Objektbetreiber befragt. Danach stand fest, dass zwei Elektriker im Bereich der Wechselrichter an der Photovoltaikanlagegearbeitet hatten und es hierbei zu einem Kurzschluss kam. Beide Arbeiter wurden dabei schwer verletzt und konnten sich nicht mehr selbst in Sicherheit bringen.

Direkt nach der Erkundung wurden umgehend zwei Trupps unter PA in die Halle zur Menschenrettung geschickt und die Brandbekämpfung eingeleitet. Zu dieser Zeit trafen auch weitere alarmierte Kräfte der Löschgruppen Duttweiler und Geinsheim ein. Beide Einheiten stellten ebenfalls ein Trupp unter PA zur Unterstützung bereit. Insgesamt waren nun vier Trupps unter PA im Einsatz. Die beiden verletzten Arbeiter wurden auf einer Empore gefunden. Um sie zu retten, wurde die Steckleiter in Stellung gebracht und sie konnten dann mittels Schleifkorbtrage nach unten gebracht werden.

Währenddessen kam es nach einer Durchzündung zu einer Brandausbreitung durch die Dachhaut. Umgehend wurden hier Löschangriffe von Außen auf die Halle vorgenommen. Hierzu waren drei B-Rohre und drei C-Rohre im Einsatz. In dieser Übung kam zum ersten Mal aufgrund der Lage des Objektes und des erhöhten Wasserbedarfes der „Versorgungszug Wasser“ zum Einsatz. Dieser konnte die Einsatzstelle nach 20 Minuten anfahren und 32000 Liter Wasser, die im Vorfeld vom Bach angesaugt wurden, bereitstellen. Danach konnte die Wasserabgabe um ein B-Rohr und einen Wasserwerfer erweitert werden. Der Versorgungszug Wasser wird zukünftig bei größeren Einsätzen innerorts, sowie auch bei Wald- und Flächenbränden zum Einsatz kommen.

Im Laufe des Einsatzes kam es auf dem Außengelände der Firma zu einem weiteren Unfall. Dabei wurde eine Person von einem Stapler erfaßt und unter diesem, beladen mit Holzpaletten, eingeklemmt. Dieses war das zweite Einsatzszenario, welches zur Übung gehörte. Der Einsatzleiter beauftragte dafür eine Gruppe mittels Rüstwagen zur Personenrettung. Mit Unterbaumaterial wurde der Stapler stabilisiert und mit dem Spreizer angehoben. Nach ungefähr 15 Minuten konnte auch hier die Person befreit und an den Verletztensammelplatz übergeben werden.

Nach insgesamt 1,5 Stunden bei heißen 32 Grad konnte der Einsatzleiter nach Rücksprache mit dem Übungsleiter die Übung beenden und die 64 Kameradinnen und Kameraden den Abbau erledigen.

Wir bedanken uns an dieser Stelle recht herzlich bei der Firma Reis Flaschengroßhandel GmbH, die uns ihr Objekt zur Verfügung stellte und im Nachhinein noch die Verpflegung übernahm. Als Gäste konnten wir die beiden Ortsvorsteher Reinhard Nebel und Gerhard Syring-Lingenfelderbegrüßen, ebenso den stellv. Ortsvorsteher Volker Lichti. Auch ihnen möchten wir Danke sagen, dass die politischen Vertreter unserer Einladung immer folgen. Unter kritischen Augen, jedoch mit Lob an die Mannschaft, konnte natürlich auch unser SFI Stefan Klein die Übung verfolgen.

 

Text und Fotos: Anke Luipold