Seminar Einsatzstellenbelüftung

Am Donnerstag den 27.08.2015 und Samstag den 29.08.2015 besuchten zehn Feuerwehrangehörige der Feuerwehr Neustadt an der Weinstraße das Seminar Einsatzstellenbelüftung.

Im theoretischen Teil des Seminars wurde auf die Gefahren bei Bränden für Einsatzkräfte, betroffene Personen und Baumaterialien eingegangen. Bevor man auf das eigentliche Thema Belüftung einging, stellte der Ausbilder die unterschiedlichen Geräte zur Belüftung vor. Hierbei unterscheidet man die Antriebsart, das Funktionsprinzip und den Luftdurchsatz. Den Feuerwehren stehen für Belüftungsaufgaben Wasserturbinen-, Elektro- und Verbrennungsmotorlüfter zur Verfügung. Anhand einer PowerPoint Präsentation wurden Belüftungsmöglichkeiten  mit einem oder mehreren Lüfter aufgezeigt. Bevor überhaupt eine Belüftungsmaßnahme eingeleitet werden kann, muss eine Abluftöffnung geschaffen werden. Diese soll das 1-1,5-fache der Zuluftöffnung nicht überschreiten. Anhand der Bilder konnte den Teilnehmern aufgezeigt werden, wie und mit welchen Möglichkeiten die Einsatzkräfte Treppenhäuser, Kellerbereiche oder Etagenwohnungen rauchfrei bekommen. Ebenfalls wurde den Seminarteilnehmern eine Möglichkeit aufgezeigt  wie man einen Raum ohne Öffnung rauchfrei bekommt. Weitere Themen in der Theorie waren Einsatzstellenbelüftung bei einem Gefahrguteinsatz und Belüftung eines Kanalsystems. Bei Belüftungseinsätzen muss auch auf versteckte Öffnungen wie z.B. Klima- oder Kabelschächte geachtet werden. Bei Unachtsamkeit kann dies dazu führen, dass der Rauch in Räume gelangt die bisher rauchfrei waren und eventuell dort befindliche Personen schädigen können. Die Teilnehmer erfuhren auch, dass mit mehreren Lüftern und den richtigen Maßnahmen es kein Problem darstellt eine größere Lagerhalle zu belüften. Korrekt eingesetzte Lüfter ermöglichen den Einsatzkräften eine bessere Sicht sowie eine deutlich geringere thermische Belastung.  Dies wiederum führt zu einer schnelleren Personensuche/ -rettung sowie einer effektiveren Brandbekämpfung da es zu geringeren Wasserschaden im Gebäude kommen wird.

Am Samstagmorgen ging es in den praktischen Teil des Seminars. Alles was in der Theorie angesprochen wurde konnte jetzt in die Praxis umgesetzt werden. Durch die Ausbilder sind mehrere Räume in der Hauptfeuerwache mit Disconebel verraucht worden. Mit den vorhandenen Lüftern mussten die Seminarteilnehmer die Räume rauchfrei bekommen. Hier konnten die verschiedenen Lüfter eingesetzt und getestet werden. Ebenfalls ist von den Teilnehmern ein Raum ohne Öffnung, sowie ein Stück Kanalsystem belüftet worden. Die Ausbilder zeigten auch die Möglichkeit eine Belüftung über ein Hubrettungsfahrzeug einzuleiten. Das Seminar konnte, obwohl schon Lüfter sehr lange bei der Feuerwehr im Einsatz sind, einiges wieder auffrischen und neue Einsatztaktiken vermitteln. Die Seminarteilnehmer kamen vom Löschzug Mußbach. Löschzug 2 und 3 aus der Stadtmitte und der Löschgruppe Geinsheim. Die Leitung des Seminars lag in den Händen von Ausbilder Bernd Kaiser, im praktischen Teil unterstützte ihn Ausbilder Senol Tünel.